Hintergrund
Damit Sie mit timeSensor LEGAL flüssig arbeiten können, benötigen Sie eine schnelle und zuverlässige Internet Verbindung. Befindet sich der Server im gleichen Netzwerk wie ihre Arbeitsstation, also im lokalen Netzwerk (LAN), so ist dies kein Problem. Befindet sich der Server aber anderswo, so sollten Sie prüfen, ob Ihre Verbindung zum Server genügend schnell ist.
Latenzzeit vs. Bandbreite
Internet Anschlüsse werden meist über Up- und Download Angaben verkauft. Diese Angaben betreffen die Bandbreite, d.h. die Kapazität der Datenübermittlung beim Hoch- und Herunterladen von Daten. Nimmt man die Analogie zu einer Wasserleitung, so repräsentiert die Bandbreite den Durchmesser der Röhre: je grösser der Durchmesser, desto höhere Datenvolumen können gleichzeitig übermittelt werden. Bandbreite steht meist genügend zur Verfügung: wählen Sie hier einen Anschluss mit 200 Mbit/s oder besser, dann werden auch grosse Dokumente schnell heruntergeladen.
Die Geschwindigkeit, mit welcher die Datenpakete zwischen Ihrer Arbeitsstation und dem Server hin- und herreisen, nennt man Latenzzeit. Um beim Bild der Wasserleitung zu bleiben: die Latenz ist ein Mass für die Flussgeschwindigkeit. Ist die Röhre zwar sehr dick, aber das Wasser fliesst nur sehr langsam, so kommt trotzdem nur wenig Wasser heraus. Die Latenz wird von den Internetanbietern häufig unter den Teppich gekehrt, da es schwierig ist, diese zu gewährleisten. Der Grund hierfür ist, dass Datenpakete über Router und Switches (sogenannte "Hops") in einer Weise weitergereicht werden, die schlecht vorhersehbar ist. Glücklicherweise kann man die Latenzzeit recht einfach messen.
Wie misst man die Latenzzeit?
Zur Messung der Latenzzeit steht das PING Kommando zur Verfügung. Rufen Sie unter Windows mit CMD die Eingabeaufforderung, bzw. rufen Sie unter macOS das Terminal Fenster auf. Nun geben Sie das Kommando PING mit einer Zieladresse ein. Die Zieladresse kann entweder eine IP Adresse oder ein DNS Name sein. Um zum Beispiel die Geschwindigkeit zu Google zu messen, geben Sie ein: PING 8.8.8.8 und drücken Sie die Eingabetaste. Nun sendet das System eine Anzahl Datenpakete an den Google Server und zeigt an, wie lange es gedauert hat, bis das Datenpaket zurückgesandt wurde.
Hier sehen Sie eine Tabelle mit verschiedenen Zieladressen und den zu erwartenden PING Zeiten für die Schweiz:
Ziel | Kommando | Optimal | OK | Langsam |
Google | PING 8.8.8.8 | < 10 ms | 10-15 ms
| > 20 ms |
Flow Swiss (CH) | PING 185.90.37.202 | < 10 ms
| 10-15 ms
| > 20 ms |
Meta 10 (CH) | PING 62.121.225.32 | < 10 ms
| 10-15 ms
| > 20 ms |
Infomaniak (CH) | PING 195.15.218.134 | < 10 ms | 10-15 ms | > 20 ms |
Strato (DE) | PING 185.90.37.201 | < 10 ms | 10-15 ms | > 20 ms |
So sieht es unter macOS aus, wenn Sie Latenzzeiten messen (hier zu Flow Swiss):
Unter Windows sieht das Fenster etwas anders aus, funktioniert aber vom Prinzip her identisch:
Was tun, wenn die Latenzzeit zu langsam ist?
Prüfen Sie verschiedene Ziele: sind die PING Zeiten überall langsam, so sollten Sie mit Ihrem Internet Provider Kontakt aufnehmen und sich nach einem Glasfaser Anschluss erkundigen. Ist der PING nur zu einem Anbieter langsam, so sollten Sie den Server evt. bei einem anderen Anbieter einstellen. Schliesslich kann man den Datenbank Server natürlich auch klassisch in der Kanzlei betreiben. Die Latenzzeit für den Zugriff auf einen lokalen Datenbank Server ist traumhaft, nämlich unter 1 ms.
WLAN - Nein Danke!
Ein grosser "Latenzzeitfresser" ist WLAN. Wenn Sie eine professionelle Datenbankanwendung wie timeSensor LEGAL betreiben, so sollten Sie Ihren Rechner nicht über WLAN mit dem Internet verbinden. WLAN erhöht die Latenzzeit und ist vergleichsweise instabil. Schliessen Sie Ihren Arbeitsplatz immer über ein richtiges Netzwerkkabel an, damit Sie die optimale Geschwindigkeit und Stabilität geniessen.
Gibt es Alternativen?
Eine gute Alternative bei schlechten oder instabilen Latenzzeiten ist der Betrieb von Server und Arbeitsplätzen im Rechenzentrum. Bei diesem Ansatz, den man auch als Virtualisierung bezeichnet, sind die Latenzzeiten so gut, wie bei einem lokal betriebenen Datenbankserver (also unter 1 ms) weil Server und Arbeitsplätze im gleichen Rechenzentrum betrieben werden. Virtualisierte Arbeitsplätze laufen in der Regel unter dem Windows Betriebssystem. Es gibt eine grosse Zahl von Anbietern, welche Virtualisierungslösungen anbieten,
zum Beispiel hier.